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Buchempfehlung Trauma-Yoga und was die Herzratenvariabilität (kurz HRV) ist und wie sie mit Yoga zusammenhängt

Buchempfehlung Trauma-Yoga und was die Herzratenvariabilität (kurz HRV) ist und wie sie mit Yoga zusammenhängt

Herzratenvariabilität und Yoga – Wie Achtsamkeit dein Herz stärkt

Die Herzratenvariabilität (HRV) ist in den USA längst ein großes Thema – und auch in Deutschland und Europa wird sie zunehmend bekannter, vor allem unter den Lesern von Autoren wie Joe Dispenza oder Gregg Braden. Immer mehr Menschen interessieren sich für die Frage, was die Variabilität unserer Herzschläge über Gesundheit, Stress und innere Balance aussagt – und welchen Einfluss Yoga darauf haben kann.


Was bedeutet Herzratenvariabilität (HRV)?

Früher glaubte man, ein regelmäßiger Herzschlag sei ein Zeichen von Gesundheit. Heute weiß man: Das Gegenteil ist der Fall. Eine gesunde Herzratenvariabilität bedeutet, dass die Abstände zwischen zwei Herzschlägen leicht variieren dürfen.

Diese Unterschiede – also die Variabilität der Herzfrequenz – sind ein Zeichen dafür, dass unser Körper flexibel auf unterschiedliche Situationen reagieren kann.

  • Eine hohe HRV zeigt, dass unser Nervensystem schnell zwischen Aktivierung und Entspannung umschalten kann.

  • Eine niedrige HRV deutet darauf hin, dass der Körper länger braucht, um sich nach Stress zu erholen.

Wissenschaftliche Studien untersuchen inzwischen den Zusammenhang zwischen der HRV und vielen körperlichen wie psychischen Erkrankungen – von Stressbelastung bis hin zu Herz-Kreislauf- und Stoffwechselstörungen.


Herzratenvariabilität und Yoga – Was sagt die Forschung?

Was hat nun die Herzratenvariabilität mit Yoga zu tun? Während im Internet zahlreiche Behauptungen kursieren, haben sich seriöse Forscher:innen dem Thema inzwischen fundiert gewidmet.

Die Psychologin Elisabeth Hopper vom Trauma Center in den USA und der Yogalehrer David Emerson führten eine umfassende Studie zur Wirkung von Yoga auf die HRV durch. Ihre Ergebnisse zeigen:
Yoga kann die Herzratenvariabilität positiv beeinflussen.

Das bedeutet: Durch gezielte Körperübungen, bewusste Atmung und achtsame Wahrnehmung verbessert Yoga die Fähigkeit des Körpers, sich zu regulieren und auf Stresssituationen flexibel zu reagieren.


Yoga, Atmung und das autonome Nervensystem

Die Atmung spielt hierbei eine Schlüsselrolle. Langsames, bewusstes Atmen aktiviert den Parasympathikus, den Teil unseres Nervensystems, der für Ruhe und Regeneration zuständig ist.

Yoga fördert genau diese Verbindung zwischen Körper, Atem und Geist:

  • Asanas (Körperhaltungen) bauen Spannungen ab.

  • Pranayama (Atemübungen) vertiefen die Atmung und harmonisieren das Herz.

  • Meditation und Achtsamkeit beruhigen den Geist und stabilisieren den Herzrhythmus.

Das Zusammenspiel dieser Elemente kann langfristig die HRV erhöhen – und somit zu einem gesünderen, widerstandsfähigeren Herz beitragen.


Forschung & Praxis – Yoga bei Trauma und Stress

Hopper und Emerson untersuchten im Rahmen ihrer Arbeit am Trauma Center auch, wie Yoga traumatisierten Menschen helfen kann, wieder ein positives Körpergefühl zu entwickeln. Ihre Erkenntnisse und Übungen veröffentlichten sie in dem Buch
„Trauma-Yoga – Heilung durch sorgsame Körperarbeit“.

Darin beschreiben sie praxisnah, wie speziell abgestimmte Yogatechniken Menschen unterstützen, wieder sicher und präsent im eigenen Körper zu werden. Dieses Konzept verbindet moderne Traumaforschung mit uralten yogischen Prinzipien der Selbstregulation und Achtsamkeit.


Fazit – Ein flexibles Herz schlägt im Rhythmus des Lebens

Eine hohe Herzratenvariabilität ist Ausdruck innerer Balance und Anpassungsfähigkeit. Yoga kann diesen natürlichen Rhythmus stärken – durch Bewegung, Atembewusstsein und geistige Ruhe.

Ob bei Stress, Unruhe oder einfach zur Gesundheitsvorsorge: Regelmäßige Yoga-Praxis unterstützt nicht nur Körper und Geist, sondern wirkt bis in unser Herz hinein – im wahrsten Sinne des Wortes.

Posted by Ananda Jyoti in Trauma-Yoga, 0 comments